Schwarzes Blut

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du sitzt zu Hause auf deinem Bett
frisst jeden Tag Chips und wirst langsam fett
und dein Handy ist Kontakt zur Außenwelt
virtuelle Menschen virtuelles Geld
virtuelle Armut – Anonymität
du hast seit Jahren keine Menschlichkeit erfahren

wir sind zu müde
für eine Revolution
können nicht mehr aufstehen
denn was wissen wir schon
gegen wen sollen wir kämpfen
Wir ham‘ lange schon verloren
gegen wen sollen wir kämpfen
wir ham‘ lange schon verloren

du suchst dir deine Meinung aus dem TV
die müssen es ja wissen die sind doch so schlau
denn es ist einfacher nachzureden als nachzudenken
alles ist so einfach eine heile Welt
keiner stellt mehr Fragen keiner hat mehr Geld
und für Sklavenarbeit bekommt man heute Lohn

jeder der mal nachfragt ist ein Terrorist
keiner will mehr hören was Sache ist
weil wir viel zu müde sind für Diskussionen
es wird gelogen und betrogen
das war schon immer so
jede Ermittlung die wird eingestellt nach Jahren

auch du kannst kämpfen für Erneuerung
spreng die Kette die das System erhält
steh endlich auf für eine Revolution
ein neues Leben wäre ein gerechter Lohn
denn wir leben um zu sterben für ihr Geld
doch unsre‘ Schatten werden länger
denn der Tag hat aufgehört

und wieder stehst du vor mir
ich schau dir ins Gesicht
doch was du wirklich denkst
das weiß ich nicht
und wieder werd ich wach
und du bist nicht bei mir
die Einsamkeit zerfrisst das Innerste in mir

ein kleiner Gedanke wird zur fixen Idee
wird schwarz wie der Tag und rot wie der Schnee
was vorher noch geblüht ist erfroren jämmerlich
als das lodernde Feuer eiskalter Kälte wich

schwarzes Blut rinnt durch meine Venen
und eine Zukunft die wird es nicht geben
lass mich los ich muss heut noch weiterziehn`
auf der Suche nach dem Leben immer wieder zu entfliehn`

was immer ich auch tu
der Grund dafür bist du
ich fühl mich so allein
heute möcht` ich bei dir sein
was morgen kommt ist weit
ist viel zu weit entfernt

ich hab zwar viel erlebt
doch nur halb so viel gelernt
doch dann seh ich dich
mit nem andern Hand in Hand
ich dacht es wäre Liebe
doch mein Herz es ist verbrannt
was übrig bleibt ist nichts
das ist doch immer gleich
denn viel zu schnell verwandelt sich
das rosa Himmelreich

wer kann mir sagen was niemand versteht
und wie viel Zeit bis zur Unendlichkeit vergeht
wie viele Stunden hat das Licht schon gesehen
und wie viel Tage werden noch einfach so vergehen
wie kann ich wissen ob die Erde sich dreht
und welcher Ehrgeiz uns zum Handeln bewegt
worauf wir warten weiß ich längst schon nicht mehr
die Gedanken sind frei doch die Gehirne sind leer

uns hat die Zeit die wir verschwenden schon lange eingeholt
Feuer frei – wir warten auf den Untergang
uns hat die Zeit die wir verschwenden schon lange eingeholt
Feuer frei – wir warten auf den Untergang

und wir warten
und wir warten

die Magie des Moments ist viel zu selten zu spüren
wir lassen uns viel zu wenig von ihr durchs Leben navigiern`
komm lass dich falln`dich fängt eh‘ niemand auf
und wenn du unten liegst dann treten sie noch einmal drauf
wann kommt der Tag wir warten eh schon zu lang
was soll sich denn noch ändern – wovor hast du Angst
die Zeit steht still wenn man sich nicht bewegt
und das Ende dadurch nicht um ein Stückchen verschiebt

sag mir wo – wenn nicht hier
Sag mir wer – wenn nicht wir
wer soll diese Welt vor dem Untergang bewahren
sag mir wann – wenn nicht jetzt
was können wir verlieren
während wir schlafend Richtung Untergang marschieren

dass die Welt sich dreht
daran können wir nichts ändern
doch dein Stillstand
hat noch nie etwas bewegt
und du hast Angst vor Veränderung
das weiß ich ganz genau
doch du hast nur dieses Leben
und noch immer nichts erlebt
Nichts erlebt

selbst wenn du wolltest
es ist schwer zu rebellieren nie verkehrt
auch wenn aus Freunden Gegner werden
es wird Zeit
halte den Kurs das ist wichtig
auch wenn nicht immer richtig
nur so kommst du ans Ziel
ist der Weg auch noch so weit

was hast du erwartet
wonach hast du gesucht
stehst zweifelnd vor dir selbst
und hast schon tausendmal versucht
diesen Zustand zu beschreiben
fällt nicht einfach es ist schwer

und du fragst dich jeden Tag
wo kommen all die Zweifel her
und du suchst und du fragst und du diskutierst
wobei du jedes Mal das Ziel aus den Augen verlierst

und du hast viel zu lang gewartet
doch noch ist es nicht zu spät
was hast du noch zu verlieren
du weißt worum es geht
und du hast viel zu lang gewartet
doch noch ist es nicht zu spät
Was hast du noch zu verlieren
du weißt worum es geht

worin wir uns unterscheiden
ist letztendlich doch egal
jeder kämpft für sich alleine
und du hast die Wahl
du kannst reden und diskutieren
doch ein Ergebnis gibt es nicht
deine Zweifel werden stärker
und einen Ausweg siehst du nicht

es war letztens beim Konzert in Essen
wir werden Essen nie vergessen
das Bier war kalt und die Musik die war laut
wir habens` beinah nicht geglaubt
und nach ner Viertelstunde ging es los
der Mob war ziemlich rigoros
die gute Stimmung war auf einmal wie verpufft
und sie hielten ihre Becher in die Luft

aufhörn – aufhörn – aufhörn

wir müssen aufhörn` weniger zu trinken
wir brauchen viel mehr Alkohol
wenn wir nicht aufhörn` weniger zu trinken
dann werden wir heut nicht mehr voll

auch in Düsseldorf da war die Stimmung groß
beim Bier vom Fass ging es dann so richtig los
die Gläser voll und auch hübsch anzusehen
da wärs um manchen fast geschehn`
oh Alkohol -oh Alkohol
du bist mein Feind das weiß ich wohl
doch in der Bibel steht geschrieben
du sollst deine Feinde lieben

nur ein kleiner Haufen eine kleine Gruppe
spricht die Sprache der Gewalt
Aggressionen bauen sich auf
wenn der Hass in dir regiert
und niemand da ist der sie kanalisiert
ein Feindbild ist schnell gemalt
und die Wut führt deine Hand
doch das Bild ist ein Portrait
und du hast dich noch nicht erkannt

Kinder des Zorns heben die Hand
ballen sie zur Faust und gebrauchen den Verstand
Kinder des Zorns heben die Hand
ballen sie zur Faust und gebrauchen den Verstand

enttäuscht vom Leben und verwirrt
kann die Gewalt dich faszinieren
siehst keinen Ausweg
es ist sinnlos was zu tun
sich zu verändern ist auch schwer
du weißt schon sehr lange nicht mehr
was gut und böse ist – was falsch ist und was nicht

die Regeln bestimmen das Spiel
nur wer oben ist gewinnt
doch der Weg nach oben ist weit
wenn man von ganz unten beginnt

es scheint als hätte niemand die Fäden in der Hand
doch die Hintermänner planen und beherrschen dieses Land

und alle schreien Hurra wenn ein Skandal nach oben dringt
und alle sind zufrieden wenn die Gerechtigkeit gewinnt
doch der Masse werden kalkuliert die Täter präsentiert
denn im Sumpf des Verbrechens wird mit harter Hand regiert

null Toleranz für Chaoten
die sowieso nur schädlich sind
und in der Öffentlichkeit
wird das Feindbild vorbestimmt.
doch wer rettet euren Arsch
wenn wieder alles staatsblind ist
und wenn man nicht zum letzten Mal
die Vergangenheit vergisst

ein Tag ein Jahr ein ganzes Leben – immer geradeaus
ein Ziel wurde nie deklariert doch das macht dir nichts aus
du wolltest doch nie wissen worum es wirklich geht
jede Nachricht im Fernsehen hielt dich still
jetzt wusstest du Bescheid
Hintergründe brauchst du nicht
dafür hast du keine Zeit
dein Tag ist fest verplant
nichts wirft dich aus der Bahn

vielleicht wird alles gut
und du schläfst friedlich ein
mit sechsundsiebzig Jahren
denn was kann schöner sein
ein Leben lang malocht
wie eine Batterie
dein Band lief immer geradeaus
und stand dein ganzes Leben lang nie still

ein Traum bleibt ein Traum solange man ihn träumt
erst wenn du ihn lebst wird er real
geträumt hast du oft zu lange manchmal
der ganze Scheiß war dir egal
in deiner kleinen Welt hattest du keine andere Wahl
du weißt was du willst das wusstest du schon immer
dein Rückrad das war das Problem
im Tunnel der Verzweiflung kein Ausweg war in Sicht
konntest kaum noch gerade stehn
dir fehlt der Mut zum Leben
jede Nacht schläfst Du einsam ein

wir glauben immer noch daran
für immer Punk ein Leben lang
denn nicht’s hat sich verändert seit der Zeit
als wir noch Kinder war’n
wir glauben immer noch daran
für immer Punk ein Leben lang
denn nicht’s hat sich verändert seit der Zeit
als wir noch Kinder war`n

hast du Angst vor der Zukunft
und was noch kommen mag
du wirst immer ängstlich sein
wenn du so weiter machst
was hast du zu verlieren
wenn du ein Stückchen investierst
glaube einfach an dich selbst
und an alles was Punk ist

Viva Punk ein Leben lang – ein Leben lang
wir glauben immer noch daran
Viva Punk ein Leben lang – ein Leben lang
wir glauben immer noch daran

die ersten 15 Jahre
sind noch lange nicht genug
Glück kannst Du Dir nicht kaufen
das wäre Selbstbetrug
denn schon seit vielen Jahren
suchen wir das Glück
viel Zeit haben wir verschwendet
und nichts bringt sie zurück

ein falscher Schritt in die richtige Richtung
der Gegenwind bläst uns ins Gesicht
so kurz vorm Abgrund – so kurz vorm` Leben
wir haben nichts zu verlieren

ich steh hier oben und erzähl‘ euch Geschichten
und Ihr wisst nicht wie es weitergeht
der Laienspieler erhebt das Wort
denn für die Wahrheit ist es nie zu spät

wohin der Wind uns trägt – wohin das Leben uns verschlägt
wir halten die Fahnen hoch und singen unsere Lieder
wohin Du uns auch folgst oder unser Weg sich kreuzt
ich bin mir sicher – wir sehen uns bald wieder

dies ist ein Teil von unserem Leben
es hat uns schon so viel gegeben
wir werden immer wieder weiter gehen
geben nicht auf und bleiben niemals stehen
wir sangen oft die gleichen Lieder
Viva Betontod immer wieder
in der größten Halle – im kleinsten Loch
wir halten die Fahnen hoch

was du heute kannst besorgen
das verschiebe ruhig auf morgen
wenn du heute nicht mehr weißt
wie es weitergeht
doch auch morgen ist vielleicht
wieder nicht dein bester Tag
und dein Schicksal hat dich wiedermal so richtig ausgelacht

was willst du morgen besser machen
was schon heut nicht funktioniert
wie viel Fehler willst du noch einmal begehn`
Was willst du morgen besser machen
was schon heut nicht funktioniert
um endlich aufzuwachen und es zu verstehen

steck den Kopf ruhig in den Sand
denn dort fühlst du dich so wohl
und niemand stört dich mit dir selbst
ohne dich bist du verlorn`
denn wer soll dich noch bedauern
wenn dich eh niemand versteht
und so vergehen all die Jahre
bis du selbst daran vergehst